Die Symbolik von Haaren in verschiedenen Menschheitsepochen

Haare waren immer schon ein Ausdruck von Individualität und wurden besonders frisiert oder geschmückt. In einigen Kulturräumen hatten Haare jedoch auch noch andere Bedeutungen, die sich je nach Epoche und Region zudem vollständig unterscheiden konnten.

Um nur einige Beispiele zu nennen, finden sich hierfür:

  • die alten Griechen
  • die Kelten
  • China in verschiedenen Jahrhunderten oder
  • das europäische Mittelalter

Die alten Griechen

Haare als SymbolBei den alten Griechen (500 – 400 v. Chr.) stand langes Haar für Kraft und Stärke, sogar als Geschenk der Götter für die freien Menschen. So wird beispielsweise Zeus, der oberste olympische Gott, der mächtiger als alle anderen Götter zusammen sein soll, mit langem Haar und Bart dargestellt. Auch sein Bruder Poseidon, der Gott des Meeres und der für seine Stärke bekannte Halbgott Herkules tragen ihr Haar lang.

Die Kelten (500 – 600 v. Chr.)

Auch bei den Kelten symbolisierte das Haar Kraft und Stärke. So beschreibt der griechische Historiker Diodorus Siculus in seiner Bibliotheca historica, wie wichtig den Kelten ihr blondes Haar war. Demnach waren die Haare der beschriebenen Kelten nicht einfach nur von Natur aus gelb bzw. blond, sondern das Resultat von beständigem Salben der Haare mit Kalkwasser. Durch intensives Bürsten der Haare, mit und gegen den Strich, erreichten die Kelten ein Haarstruktur, die so dicht und dick war, dass es Rossmähne glich. In klassischen Darstellungen, wie auf alten französischen Münzen, tragen die Kelten, anders als die Griechen, ihre Haare kurz.

China

Seit Konfuzius (ca. 551 v. Chr.) galten in China die Haare als Geschenk, als Zeichen hoher Moral, die geachtet und sorgfältig zurecht gemacht werden sollten. Aus dieser Tradition entwickelte sich später eine Form der Bestrafung: Straftäter wurden durch das Abschneiden ihrer Haare öffentlich gedemütigt.

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Deutlich später, zu Zeiten den Qing Dynastie (1644 – 1911 n. Chr.), wurde per Gesetz eine einheitliche Frisur für Männer eingeführt: Der obere Teil des Kopfes wurde rasiert und der Rest der Haare zu einem Zopf geflochten. Da diese Frisur die Unterwerfung dem Kaiser / der King Dynastie demonstrierte, und von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt wurde, war sie Auslöser für blutige Aufstände.

Europa im Mittelalter

Zu Beginn des Mittelalters entwickelte sich im katholischen Raum die Tonsur, die (teilweise) Entfernung des Haupthaares, als Zeichen der gänzlichen Hinwendung zu Gott und Abwendung von der sündigen Welt. So ließen sich viele Mönche den Kopf rasieren oder einen Haarkranz stehen um ihre Verbundenheit mit Gott zu symbolisieren. Die Hauben zur Haarbedeckung bei katholischen Nonnen kommen einer ähnlichen Bedeutung gleich.

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